Die Entwicklung von Kindern ist gerade in den ersten Lebensjahren enorm – mitunter deshalb, weil Kinder auf spielerische Art lernen. Kinder spielen gerne und entdecken dabei vieles Neues und genau das ist wichtig für die Entwicklung. Für die Lern- und Bildungsprozesse im Leben eines Kindes ist das Spielen eine der Grundvoraussetzungen.

Schon die ganz kleinen Babys entdecken auf spielerische Weise ihre Umgebung. Die kleine Rassel oder der Beissring dienen nicht nur der Abwechslung und dem Zeitvertreib, sondern werden eingehend untersucht. Später, wenn der Nachwuchs etwas grösser ist, wird ausprobiert, was so alles passieren kann, wenn Spielsachen auf den Boden geworfen werden. Noch grössere Kinder nehmen beim Spielen verschiedene Perspektiven ein und lernen so, sich in die Lage anderer hineinzuversetzen und den Standpunkt zu verstehen. Rollenspiele sind für den etwas grösseren Nachwuchs sehr interessant: dabei können die Kinder die sozialen Kompetenzen, die Kommunikationsfähigkeit und ihre Sinne im Allgemeinen trainieren.

Das Erlebte wird im Spiel verarbeitet

Interesse an bestimmten Dingen, gepaart mit Neugier und dazu noch der Bewegungsdrang – bei dem Nachwuchs wirken mehrere Sinne auf einmal, kommunizieren miteinander. Tasten, Sehen, Hören, die Motorik und der Gleichgewichtssinn werden weiterentwickelt. Dies hat zur Folge, dass euer Kind selbstständiger und damit auch selbstbewusster wird. Es ist zudem sinnvoll, wenn ihr eure Kinder manche Dinge einfach selbst machen lasst, auch wenn ihr wisst, dass es nicht klappen kann.
Kinder brauchen Herausforderungen und benötigen Raum, um ihre Fantasien ausleben zu können. Und das Spielen ist in dem Fall genau das Richtige. Kinder verarbeiten im Spiel das Erlebte, beziehungsweise, sie setzen sich damit auseinander.

Als Begleitung dabei: die Erwachsenen

Den Spielbetrieb des Nachwuchses könnt ihr durch Spielsachen fördern. Wenn ihr der Meinung seid, dass eurem Kind dieses Spielzeug gefallen würde und es dadurch gefordert wird, dann probiert es aus. Ihr könnt auch mit eurem Kind das Haus aus einem grossen Pappkarton selbst bauen, statt eines zu kaufen. Bauklötze, Holz und Steine eignen sich ebenfalls hervorragend dafür, die Fantasie und den Entdeckergeist eures Kindes zu wecken. Funktioniert etwas nicht nach den Vorstellungen des Kindes, lernt es frühzeitig, nicht direkt aufzugeben, sondern weiterhin zu probieren – und ihr als Eltern lebt ihm das vor.

Auch das alleine Spielen muss gelernt werden. Selbst wenn es eurem Nachwuchs anfangs langweilig ist, es wird sich garantiert etwas finden, was sich zum alleine spielen eignet. So lernen die Kinder bereits früh, sich selbst zu beschäftigen und erwarten nicht ständig, von anderen bespasst zu werden.

Spiele aus eurer Kindheit – das darf auch sein

Erinnert ihr euch an Spiele, die ihr als Kind und in eurer Jugend gespielt habt? Oder was ihr gebastelt oder gemalt habt? Es darf auch gerne die klassische, alte Variante des Kartoffel-Stempelns sein, die ihr eurem Kind vorstellt. Oder sammelt im Herbst buntes Laub, legt es in dicke Bücher und glättet es. Dies sind alles Dinge, die teilweise in Vergessenheit geraten sind, aber die Fantasie und den Entdeckergeist des Nachwuchses anregen.

Gemeinsam kochen und backen

Auch das gemeinsame Kochen oder Backen kann eine Möglichkeit für euer Kind sein, spielerisch zu lernen. Gerade in der Weihnachtszeit bietet sich das gemeinsame Backen von Weihnachtsplätzchen an. Beim Verzieren können eure Kinder ihre kreative Ader zeigen und so kleine Kunstwerke entstehen lassen. Die spielerische Übermittlung alltäglicher Arbeiten macht es euch umso einfacher, euer Kind in das Geschehen mit einzubinden. Abends müssen im Sommer die Blumen oder die Kräuter im Garten gegossen werden? Lasst euer Kind helfen, denn auch auf diese Art lernt es die alltäglichen und notwendigen Dinge auf spielerische Art.