Die Fähigkeit zu teilen – so lernt dein Kind zu teilen

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Mit anderen Kindern das Spielzeug zu teilen, gefällt nicht jedem Kind. Aussagen wie: „Nein, das ist mein Auto, das bekommst du nicht!“, sind da teilweise recht oft zu hören. Dabei ist es doch wichtig, dass Kinder teilen, vor allem mit den Freundinnen und Freunden. Diese „Meins-Phase“ ist vollkommen normal und trifft wohl so ziemlich jedes Kind. Wie sollten Eltern darauf reagieren und wie können sie den Kindern vermitteln, wie sie teilen lernen? Wir klären auf und geben Tipps.

Warum teilt mein Kind nicht mit anderen?

Dinge als Besitz zu definieren, ist uns angeboren. Das heisst, möchte dein Kind sein Spielzeug nicht abgeben, ist das vollkommen normal und gehört zur Entwicklung dazu. Etwa ab dem 18. Monat deklarieren Kinder das, was sie in der Hand halten und toll finden, als „Meins“. Und dieses „Meins“ möchten sie auf jeden Fall behalten und nicht mehr abgeben oder mit jemand anderem womöglich noch teilen.

Dieses Verhalten kennen wir von den Höhlenmenschen – damit haben sie sich ihr Überleben gesichert.

Wie und wann lernt das Kind zu teilen?

Das Teilen ist eine soziale Fähigkeit, die dein Kind erlernen muss. Das Teilen widerspricht dem angeborenen Instinkt, weshalb nochmal so schwierig ist, das Lieblingsauto oder die Lieblingspuppe mit dem Freund oder der Freundin zu teilen. Entscheidend bei dem „Teilen-lernen“ ist, dass das Kind merkt, dass es

• sein Spielzeug wieder zurückbekommt und
• nicht benachteiligt wird, wenn es sein Spielzeug teilt.

Dein Kind muss sich dieses Wissen erst einmal aneignen und das lernt es nur, indem es teilt und entsprechende Erfahrungen macht.

Nein, das ist „Meins“

Dein Sohn liebt seinen neuen Traktor heiss und innig und deshalb kommt es nicht in Frage, ihn mit dem besten Freund zu teilen. „Nein, der Paul darf nicht mit meinem Traktor fahren!“, sagt dein Sohn ganz bestimmt. Doch Paul möchte das nicht so einfach akzeptieren und startet direkt einen Versuch, deinem Sohn den Traktor zu entwenden. Es kommt zu einem Streit zwischen den beiden, wer denn nun mit dem Traktor spielen darf. Sollst du dich einmischen oder die beiden etwas streiten lassen und ihnen so die Möglichkeit bieten, eine Lösung zu finden?
Warte ab, was passiert und im Notfall schreite ein – allerdings solltest du deinem Sohn keinesfalls den Traktor wegnehmen und ihn Paul geben. Solche Aktionen führen dazu, dass zukünftig „Meins“ noch vehementer verteidigt wird.

Versuche abends deinem Kind zu erklären, wieso man sein Spielzeug oder das Essen teilt und das daraus auch keine Nachteile entstehen. Im Gegenteil, denn so wird auch Paul vielleicht das nächste Mal sein Spielzeug mit deinem Sohn teilen oder sie tauschen einfach ihre Spielzeuge.

Wie lernt dein Kind das „Teilen“?

Verstehen Kinder, dass sie durch das Teilen eher gewinnen als verlieren, wird es zukünftig diesbezüglich kaum mehr Probleme geben. Du als Elternteil kannst deinem Kind auch das Teilen vorleben, indem du ihm beispielsweise den letzten Schokoladenriegel überlässt. Dabei solltest du aber darauf hinweisen, dass dies der letzte Schokoladenriegel ist und du dich auch darauf gefreut hattest. Sprech dein Kind darauf an, ob ihr den Schokoriegel miteinander teilt. So kannst du ganz einfach das Teilen mit deinem Kind üben – familienintern.

Kommt das nächste Mal der Freund, dann kannst du dein Kind testen: Gebe ihm einen Schokoriegel und sage, dass es der letzte ist und dein Kind mit dem Freund teilen soll. Vielleicht setzt dein Kind das Erfahrene um und teilt ebenfalls den Schokoriegel mit dem Freund.

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