Urlaub mit Kind – Hotel und Ferienhaus?

Die Erwartungen an einen gelungenen Urlaub mit Kind und Kegel sind enorm hoch. Schliesslich arbeitet man lange genug darauf hin, um endlich mit der gesamten Familie die freie Zeit zu geniessen und im Idealfall auch noch gut erholt aus dem Urlaub zurück zu kommen. Doch leider können wir nicht alle Eventualitäten, die ein Garant für schlechte Laune und quengelnde Kinder sind, ausschliessen. Aber eine Vielzahl von Faktoren, über die ihr im Vorfeld abwägen könnt, helfen zu vermeiden, dass die ein oder andere schlechte Laune-Falle zuschnappen wird.
Mit die wichtigste Entscheidung, nachdem das Ziel im In- oder Ausland, Insel oder Festland, am Meer oder doch lieber in den Bergen feststeht, ist die Unterkunft. Seid ihr eher Hotel- oder Ferienhaus-Urlauber? Was passt besser zu eurer derzeitigen Lebenssituation?

Urlaub im Hotel

Ein Hotel bietet euch als Familie einiges an Vorteilen. Eure Betten werden jeden Morgen gemacht, das Bad wird mit frischen Handtüchern bestückt und Haare, Zahnpasta und Co. werden entfernt, während ihr euch durch das oft sehr reichhaltige Frühstückbuffet schlemmen dürft. Das kleine Aber ist, dass ihr euch an die vorgegebenen Zeiten halten müsst, um nicht hungrig in den Tag zu starten. Ein salonfähiges Erscheinungsbild wird gerne gesehen und die gemütliche Jogginghose sollte eher nicht den Weg in den Speisesaal finden.

Habt ihr euch für ein Hotel mit Kinderbetreuung und/oder Animation entschieden, sind die Chancen gross, dass sich euch als Ehepaar eine Auszeit bietet, in der ihr in trauter Zweisamkeit etwas unternehmen könnt – sei es einen Kaffee (oder Cocktail?) an der Bar zu geniessen, spazieren zu gehen, die Hotelsauna zu besuchen oder einfach nur in einem Buch zu schmökern.
Allerdings kann ein Hotel-Urlaub auch Nachteile für einen Familienurlaub haben. Wenn ihr noch kleine Kinder habt, die keinen Sinn darin sehen, eine Stunde artig am Tisch zu sitzen und die von euch ersehnten Tischmanieren allen Anwesenden zu demonstrieren, könnte ein Speisesaal eine Herausforderung für euch als Eltern wie auch für dünnhäutige Gäste werden. Möglicherweise weiss euer Kind das Menü des (Sterne-) Kochs nicht sehr zu schätzen und der Wunsch nach Mamis Spaghetti mit Tomatensosse dominiert alles, was die Speisekarte zu bieten hat.

Schwierig wird ein Hotelurlaub auch dann, wenn ein Familienmitglied mit einer Nahrungsmittelallergie zu kämpfen hat und die Speisenauswahl sich dadurch sehr einschränkt.
Bedenkt bitte, dass die Hotels in der Hauptsaison in der Regel gut ausgebucht sind und somit ein reges Treiben am Pool (sofern vorhanden), im Speisesaal und an der Bar herrscht. Das muss jedoch nicht zwingend ein Nachteil sein, denn Urlaubsbekanntschaften für Gross und/oder Klein können durchaus eine willkommene Abwechslung sein.

Bei einer Hotelauswahl ohne Kinderbetreuung und ohne Spielzimmer wäre es ratsam, entweder eine gute-Wetter-Garantie mit zu buchen oder aber Spielmöglichkeiten wie z.B. ein Indoor-Spielplatz, Hallenbad oder ähnliche überdachte Attraktionen in greifbarer Nähe zu haben, da ein beengtes Hotelzimmer schnell zu einer Belastung werden kann.

Urlaub in einem Ferienhaus oder einer Ferienwohnung

In einem Ferienhaus oder einer Ferienwohnung muss klar bedacht werden, dass hier Eigeninitiative gefragt ist. Keine Zauberfee macht euch die Betten, wechselt euch täglich die Handtücher und reinigt mal eben schnell die Räume. Auch das Frühstück und Mittag- und Abendessen dürfen selbst zubereitet werden, sofern ihr nicht regelmässig Cafés und Restaurants aufsuchen wollt. Die Selbstversorgung kann jedoch auch von Vorteil sein, da in der Regel nur die Mahlzeiten auf den Tisch kommen, die auch (fast) alle gerne essen und Allergien oder Unverträglichkeiten werden berücksichtigt. Ihr könnt, wenn euch danach ist, den ersten Kaffee oder Tee im quer gestreiften ausgewaschenen und überhaupt nicht mehr salonfähigen Schlafanzug geniessen und es gibt auch keine tadelnden Blicke vom Nachbartisch, wenn ihr eure selbstgemachte Erdbeermarmelade 3 Zentimeter dick auf das Brötchen schmiert. Empfehlenswert ist im Übrigen ein Ferienhaus mit Brötchenservice zu buchen – erst recht, wenn der nächste Bäcker weit von eurem Domizil entfernt ist. Eure Kinder können die heimatlichen Tischmanieren in gewohnter Art und Weise ausleben und auch der Lärmpegel ist der, für den ihr selbst zuständig seid.

Allerdings werden keine fleissigen Servicekräfte das benutzte Geschirr abräumen und gleichzeitig diskret die Frage formulieren: darf es noch ein Kaffee/Tee sein? Vermutlich werdet ihr auch kein Programmheft finden, in dem diverse Kinderaktivitäten angeboten werden. Es liegt an euch, dass eure Kleinen einen spassigen und abenteuerlichen Urlaub erleben dürfen.
Hier seid ihr die Animateure, die z.B. Drachen steigen lassen, Badminton oder Fussball spielen, eine spannende Wanderung planen oder abends beim Lagerfeuer Stockbrot zubereiten. Und wenn das Wetter nicht „mitspielt“, bietet eine Ferienwohnung reichlich Platz, um im Haus zu spielen und es sich gemütlich zu machen. Ein Brett- oder Kartenspiel kann die Lösung sein, basteln oder malen wäre eine Möglichkeit oder aber in einer vorhandenen Spielkiste findet ihr Lego, das nur darauf wartet, eine riesengrosse Burg zu werden. Aber auch knobeln, wer als nächstes Geschirr abspült oder die Betten macht, kann ein sehr schöner Zeitvertreib sein.

Die Entscheidung liegt bei euch: passt eure Urlaubsvorstellung und auch die finanzielle Situation eher in ein Hotel mit all seinen Annehmlichkeiten wie Zimmerservice, Hotelküche, Kinderbetreuung und Umtriebigkeit – oder gefällt euch vielmehr die Vorstellung, euch in ein Ferienhäuschen einzunisten und nicht an feste Zeiten gebunden zu sein – auch wenn der Preis dafür viel mehr Eigenleistung ist? Wenn eure Kinder noch sehr klein sind und nachts weinend aufwachen, seid ihr sicherlich sehr dankbar, wenn ihr euch in einen anderen Raum zurückziehen könnt, damit die anderen Familienmitglieder nicht geweckt werden. Oder habt ihr schon grosse Kinder, die ein Hotelleben super spannend finden und ihr euch über eine Auszeit freut?

Vielleicht gefällt euch auch der Gedanke, im Familien- oder Freundeskreis nachzufragen, ob jemand mit euch gemeinsam ein grosses Ferienhaus anmieten möchte bzw. sich in einem benachbarten Häuschen niederlässt? Hier könntet ihr euch dann gegenseitig entlasten, Freizeitideen entwickeln und Freiräume schaffen.

Viel Spass beim Abwägen und habt einen schönen Urlaub!

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