Wenn sich Kinder selbst weh tun, sind manche Eltern mehr als erschrocken. Da klappt es nicht mit dem Turmbauen, er fällt mit wenigen Steinen immer wieder um. Die Folge: Das Kind beisst sich vor Wut und Enttäuschung selbst in die Hand oder schlägt den Kopf gegen die Wand oder die Bauklotz-Kiste. Für Eltern ist dieses Verhalten mehr als erschreckend und sehr befremdlich. Ist solch ein Verhalten normal, was könnt ihr als Eltern dagegen tun und was sind eigentlich die Ursachen und Auslöser für solch ein Verhalten bei Kindern? Antworten darauf erhaltet ihr in unserem Beitrag.
Wenn sich Kinder selbst weh tun – Autoaggression bei Kindern
Tun sich Kinder aus Wut selbst weh, wird dies als Autoaggression bezeichnet. Dabei ärgert sich das Kind in dem Moment so über das eben erlebte, kann allerdings seine Gefühle nicht richtig zum Ausdruck bringen. Die Folge ist die, dass das Kind sich selbst weh tut. In aller Regel wollen sich die Kinder in dem Moment gar nicht selbst verletzen, doch für sie ist es die einzige Möglichkeit, ihre Gefühle zum Ausdruck zu bringen.
Was könnt ihr als Eltern tun, wenn sich euer Kind selbst schlägt?
Eine Standardlösung, die grundsätzlich bei diesem Verhalten anzuwenden ist, um dem Kind zu helfen, gibt es nicht. Vielmehr müsst ihr als Eltern selbst einschätzen und abwägen, wie ihr den Wutanfall eures Kindes unter Kontrolle bekommen könnt. Wichtig ist dabei, dass ihr selbst ruhig bleibt und diese Ruhe auf euer Kind zu übertragen versucht.
Etwa 20 bis 30 Prozent der Kleinkinder verleben eine extreme Trotzphase, die für die Eltern eine echte Herausforderung darstellt. Doch in der Regel beruhigen sich die Kinder relativ schnell und nach kurzer Zeit ist der Vorfall vergessen. Verletzen sich Kinder allerdings öfter und regelmässig und vielleicht teilweise selbst schwer, sollten Eltern den Kinderarzt oder einen Psychologen aufsuchen, um Hilfe zu erhalten. Auch hierbei gilt wie in vielen anderen Dingen: Lieber einmal zu oft zum Arzt als einmal zu wenig.
Die Auslöser für die Autoaggression – Wenn sich Kinder selbst weh tun
Die Auslöser sind ganz vielfältig: Beim Spielen oder Anziehen klappt etwas nicht auf Anhieb oder die Eltern machen nicht das, was die Kleinen von ihnen erwarten. Da ist schnell mal Zoff vorprogrammiert, vor allem dann, wenn die Kinder ein „Nein“ nicht akzeptieren möchten.
Im Falle, dass euer Kind ausrastet und sich selbst versucht weh zu tun, solltet ihr ruhig bleiben. Schimpfen oder Ablenkungsmanöver in Form von Süssigkeiten oder dem Handy, mit dem gespielt werden darf, sind der falsche Weg. In dem Fall kommt das Handy-Spielen oder die Süssigkeit einer Belohnung gleich und das merkt sich euer Kind ganz schnell. Möchte es beim nächsten Mal mit dem Handy spielen und ihr erlaubt es nicht, dann wird ganz schnell ein Wutausbruch hervorgezaubert. Also keine Ablenkungen in Form von Belohnungen.
Redet mit eurem Kind, versucht es zu beruhigen – das ist mehr wert als alles andere. Kinder können ihre Probleme noch nicht in Worte fassen, also verzweifelt nicht, wenn euer Kind euch nicht sagen kann, warum es zu diesem Verhalten kam. Durch gezieltes Fragen könnt ihr den Grund eventuell herausfinden, wobei das nicht immer möglich ist.
Kinder und der Umgang mit Stress
Stesssituationen sind für die Kinder unbekannt und können ebenfalls als Auslöser für die Autoaggression genannt werden. Erklärt eurem Kind, dass es sich nicht schämen muss und nach Hilfe fragen darf, beispielsweise wenn es mit dem Bauklotz-Türmchen nicht so klappt wie es sich das vorstellt. Gemeinsam und mit Tipps könnt ihr eurem Kind dabei helfen, den Turm höher zu bauen, dadurch selbstbewusster zu werden und mit ungewohnten und stressigen Situationen gut umzugehen. Auch ihr als Eltern seid gefragt: Ihr habt eine Vorbildfunktion. Bleibt ihr in stressigen Situationen ruhig und rennt nicht mit dem Kopf gegen die Wand, lebt ihr dieses Verhalten eurem Kind vor. Daraus lernt es und weiss, wie es zukünftig mit solchen Situationen besser umgehen kann – ohne sich selbst weh zu tun.
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