Vegetarische Ernährung für Kinder?

Vegetarische Ernährung für Kinder Bild von Security auf Pixabay

Ist eine vegetarische Ernährung für Kinder sinnvoll, bekommen die Kleinen die Nährstoffe, die sie brauchen? Vor allem Eltern, die sich selbst vegetarisch ernähren, möchten ihren Nachwuchs mit der gleichen Ernährungsweise aufziehen. Dabei solltet ihr wissen, vegetarisch ist nicht gleich vegetarisch, es gibt gewisse Unterschiede. Bei der vegetarischen Ernährung werden unterschieden:

Ovo-lakto-vegetarische Ernährung – bei dieser Ernährungsart gehören Eier, Milch und Milchprodukte zum Speiseplan
Lakto-vegetarische Ernährung – Milch und Milchprodukte stehen auf dem Speiseplan, Eier allerdings nicht
Vegane Ernährung – Bei dieser Ernährung wird auf alle Produkte verzichtet, die tierischen Ursprungs sind. Auch Honig gehört dazu.

Vegetarische Ernährung für Kinder – darauf solltest du achten

Bei Kindern kann es durchaus vorkommen, dass sie unter Blutarmut oder Eisenmangel leiden, obwohl sie Wurst und Fleisch essen. Der Körper nimmt das zweiwertige Eisen aus dem Fleisch wesentlich besser auf als das dreiwertige aus den pflanzlichen Nahrungsmitteln.
Zum Vergleich:
Aus dem Fleisch kann das Eisen zu etwa 20 Prozent im Darm resorbiert werden. Bei dem Eisen aus den pflanzlichen Nahrungsquellen sind es gerade mal 3 bis 8 Prozent. Hinzu kommt, dass die pflanzlichen Begleitstoffe wie Ballaststoffe und Phytinsäure die Aufnahme hemmen. Allerdings kann die Eisenverfügbarkeit durch Zitronensäure, Vitamin C und aus Obst und Gemüse stammender Fruchtzucker verbessert werden.

Dadurch, dass Vegetarier kein Fleisch essen, nehmen sie zu wenig Jod zu sich. Deshalb sollten Vegetarier auf eine konsequente Verwendung von Jodsalz achten.

Die notwendigen Nährstoffe für dein Baby oder Kleinkind

Laut Ernährungsexperten sind nach vier bis sechs Monaten die Eisenreserven bei voll gestillten Babys leer, so dass der Eisenmangel durch das Füttern von Beikost vermieden werden muss. Sicherheitshalber sollte dein voll gestilltes Kind zweimal wöchentlich etwa 20 Gramm püriertes Fleisch, beispielsweise im Gemüsebrei, zugefüttert bekommen. Dafür eignen sich Geflügel aus der Bio-Haltung, Lamm oder Rindfleisch. Möchtest du komplett auf das Beifüttern von tierischen Produkten verzichten, gebe etwa 10 Gramm Vollkornflocken und 20 Milliliter Wasser zum Gemüsebrei dazu.

Für die Eisenversorgung deines Babys:

Ab dem sechsten Monat kannst du die Eisenversorgung durch ein Ei, welches mit dem Brei aufgekocht wird, verbessern. Das Füttern eisenreicher Gemüsesorten wie Spinat, Brokkoli, Blumenkohl, Fenchel oder Schwarzwurzel verbessert ebenfalls die Eisenversorgung. Für den Getreidebrei sollest du vorzugsweise Hafer oder Hirse verwenden, weil diese mehr Eisen als andere Getreidearten liefern.
• 5 bis 10 Teelöffel Obstmus nach dem Gemüsebrei als Nachtisch gereicht, liefern deinem Baby Vitamin C, welches die Eisenverfügbarkeit verbessert. Auch einige Esslöffel Orangensaft kannst du dem Brei zugeben. Milch eignet sich nicht als Zugabe, da diese die Eisenverfügbarkeit verschlechtert.

Die ovo-lakto-vegetarische Ernährung für Kinder

Eine Ernährung ohne tierische Nahrungsmittel wie Ei und Milch kann in der Regel den Nährstoffbedarf von Kindern im Wachstum nicht decken. Eine fleischlose Ernährung ist okay, aber komplett auf tierische Produkte zu verzichten, kann zu Mangelerscheinungen führen.

Vollkornprodukte, die eisenreiche Getreidesorten wie Hafer und Hirse beinhaltet, sollten stets in Kombination mit Vitamin C-reichem Gemüse oder Obst gegeben werden. Frisches Obst und Gemüse sollte bei deinem Kind täglich fünfmal auf dem Speiseplan stehen, wobei eine dieser Mahlzeiten durch ein Glas Orangensaft ersetzt werden kann. Die Kombination verschiedener Eiweissquellen in einer Mahlzeit ist ebenfalls zu empfehlen. So kannst du beispielsweise Kartoffeln und Milch, Hülsenfrüchte und Kartoffeln oder Eier und Kartoffeln miteinander kombinieren, denn darin sind alle wichtigen Eiweissbausteine enthalten. Täglich verzehrte Milchprodukte wie Joghurt und Käse liefern ausreichend Kalzium.

Tipp: Von Zeit zu Zeit solltest du die Eisenversorgung deines Kindes durch eine Blutuntersuchung prüfen lassen.

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