Stillprobleme wie entzündete und schmerzende Brustwarzen oder ein äusserst schmerzlicher Milchstau treten meist zu Anfang des Stillens auf. Es will mit dem Stillen einfach nicht so recht klappen und die junge Mutter hat zum Teil massive Probleme. Neben der Frauenärztin oder dem Frauenarzt können auch Hebamme und Apotheken eine grosse Hilfe sein.
Wir möchten mit unserem Beitrag „Stillprobleme“ euch einige Tipps geben, die anfänglichen Schwierigkeiten zu meistern, um mit dem Baby eine Einheit zu werden.
Stillprobleme – angeschwollene Brust und Milchstau
Ein Milchstau kann ganz unterschiedliche Ursachen haben. Teilweise ist Stress Schuld daran, dass sich Verhärtungen in der Brust bilden und diesen schmerzlichen Milchstau entstehen lassen. In diesem Fällen ist Entspannung und Ruhe enorm wichtig, dass heisst, du musst bei diesem Stillproblem einen Gang herunterschalten. Zur weiteren Entspannung kann vor dem Stillen ein warmer Umschlag auf der Brust helfen. Beispielsweise könnt ihr ein Kirschkernkissen erwärmen und auflegen oder Warm-Packs aus der Apotheke verwenden. Dabei werden die Warm-Packs für 2 Minuten in heisses, aber nicht kochendes, Wasser gelegt. Ihr könnt sie auch in der Mikrowelle erwärmen – achtet hier aber auf die Angaben auf der Verpackung, was Dauer und Wattzahl betrifft.
Werden die Probleme nicht geringer, die Brust ist immer noch angeschwollen und tutu weh, dann wendet euch am besten an die Hebamme oder den Arzt.
Die Brustwarzen sind gerötet und wund
… und zudem tut es richtig weh, wenn das Baby trinkt. Ist dies der Fall, müsst ihr kürzer und dafür häufiger stillen oder gegebenenfalls zwischendurch Milch abpumpen, um die wunde Brustwarze zu entlasten. Vielleicht ist auch die Stillposition daran schuld, dass die Brustwarze weg tut.
Wichtig ist bei diesem Stillproblem, dass ihr bevor ihr die Brust anfasst, die Hände wäscht. So vermeidet ihr, dass Keime an und in die wunden Stellen kommen und dadurch eine Brustentzündung entstehen kann. Ihr solltet auch die Brust unter fliessendem Wasser kurz abwaschen und ganz sanft abtupfen. Ein Frotteehandtuch eignet sich hier am besten.
Um die Entzündung zu verringern und die Wundheilung zu fördern, könnt ihr mit Wasser verdünnte Calendula-Essenz auf die entzündete Brustwarze auftragen. Auch eine ganz dünne Schicht Creme mit speziellem, gereinigten Lanolin auf der Brustwarze aufgetragen, kann Wunder wirken. Diese Salbe ist vollkommen unbedenklich und muss auch vor dem Stillen nicht entfernt werden. Auch Hydrogel-Pads helfen bei geröteten und wunden Brustwarzen – sie kühlen, spenden Feuchtigkeit und halten zudem die Haut geschmeidig.
Umschläge bei Brustentzündung?
Bei einer Brustentzündung ist es empfehlenswert, nach dem Stillen die Brust zu kühlen. Das Kühle lindert zum einen den Schmerz und reduziert die Schwellung. Dabei sind Kühl-Packs aus der Tiefkühltruhe empfehlenswert. Oder auch Wickel aus Quark und Weißkohlblättern soll für Abhilfe sorgen. Aber manchen Müttern ist diese Kombination zu unappetitlich. Von daher ist Umschläge mit Lavendel-Öl vielleicht die angenehmere Alternative.
Das Lavendel-Öl ist entzündungshemmend, fördert die Durchblutung und wirkt krampflösend und riecht zudem noch sehr angenehm.
Nach dem Stillen träufelt ihr die angegebene Menge auf ein mit Wasser angefeuchtetes, sauberes Tuch und legt dieses auf die entzündete Brust und zwar so lange, bis das Tuch getrocknet ist. Diesen Vorgang könnt ihr beliebig oft wiederholen – einfach so lange, wie ihr es für gut und angenehm befindet. Vor dem nächsten Anlegen spült ihr die Brust mit warmen Wasser ab.
Sollten sich die Beschwerden innerhalb von 24 Stunden nicht bessern, solltet ihr den Frauenarzt oder die Frauenärztin aufsuchen. Unter diesen Umständen ist es sogar notwendig, Antibiotika einzunehmen, um die Brustentzündung zu heilen.
Stillen mit Stillhütchen – das kann manches Stillproblem lösen
Stillhütchen sind aus Silikon und werden auf die Brustwarze aufgesetzt und bieten eurem Baby einen festeren und vor allen Dingen längeren Ansatzpunkt. Mit diesen Stillhütchen wird das Stillen für viele Mütter angenehmer und weniger schmerzhaft. Gerade bei wunden Brustwarzen sind diese Hütchen sehr angenehm. Oder sprudelt die Brust zu Beginn des Stillens die Milch nur so raus, können Stillhütchen die Menge etwas verringern. Dadurch kann sich das Baby nicht mehr so sehr verschlucken. Auch Mütter, die Hohlwarzen oder Flachwarzen haben, können mit den Stillhütchen ihr Baby stillen.
Es klappt nicht mit dem Stillen – wie könnt ihr die Brust leeren?
Eine spannende Brust, weil sie voller Milch ist, ist sehr unangenehm. Vor allem dann, wenn es mit dem Stillen nicht klappt und euer Baby die Milch nicht mehr braucht. In dem Fall könnt ihr die Milch mit der Hand ausstreichen. Die Technik zeigt euch eure Frauenärztin oder der Frauenarzt, die Hebamme oder eine Stillberaterin.
Ihr habt Stillprobleme, die wir hier nicht aufgeführt haben? Dann schickt uns doch eine Mail oder schreibt einen Kommentar, und wir werden dieses Problem gerne in unseren Beitrag aufnehmen.
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