Schnuller – ja oder nein?

Schnuller - Nuggi bei Kleinkinder

Das Baby weint und was liegt näher, es mit einem Schnuller zu beruhigen? Was im Moment für die Eltern und das Baby vielleicht beruhigend wirkt, kann für spätere Zahnfehlstellungen oder Sprachstörungen sorgen.
Sind Schnuller wirklich gut und sinnvoll, beruhigen sie Baby wirklich oder bringen sie mehr Nachteile als Vorteile? Genau das möchten wir im nachfolgenden Text „durchleuchten“.

Die „Pros“ für den Schnuller

Babys lutschen bereits im Mutterleib am Daumen, kennen den Saugreflex bereits schon als Ungeborene. Nach der Geburt sichern sich Babys durch den Saugreflex die Nahrungsaufnahme – entweder durchs Stillen oder durch das Füttern mit einem Fläschchen. Das Nuckeln gibt den Babys eine gewisse Sicherheit, eben wie im Mutterleib der Daumen. Wenn Babys weinen, haben sie nicht unbedingt Hunger – manchmal suchen sie einfach die Wärme, die Nähe der Mutter. Und ein Schnuller kann in diesen Fällen eine beruhigende Wirkung haben, die Kinder schlafen ein.
Man sollte den Babys allerdings nicht immer und jederzeit den Schnuller geben, sondern dessen Einsatz gezielt und dosiert vornehmen. Gerade in den ersten Lebenswochen sollte man es vermeiden, Kindern den Schnuller zu geben. Sie sollen erst einmal lernen, dass der Saugreflex zur Nahrungsaufnahme da ist. Und die Geborgenheit, die Eltern dem Baby geben, sind oftmals genauso beruhigend – schöner auf jeden Fall.

Die „Contras“ für den Schnuller

Beim Kauf eines Schnullers sollten Sie darauf achten, dass dieser kiefergerecht geformt ist. Die Auswahl an Schnullern – oder Nuckeln, wie die kleinen Helferlein auch genannt werden – ist enorm. Sollte Ihr Kind am Daumen lutschen, ist es sinnvoll, das Baby an den Schnuller zu gewöhnen. Dieser ist später schneller abzugewöhnen als ein Daumen, der ständiger Begleiter des Kindes ist. Zudem ist der Daumen nicht gaumengerecht geformt, so dass es später zu Fehlstellungen der Zähne kommen kann. Schnuller sind in der Regel aus flexiblen Latex, doch zeigen sich die ersten Zähnchen, sollte man versuchen, dass Ihr Baby auf den Schnuller verzichtet. Wenn dies nicht klappt, achten Sie auf die Stellung der ersten Zähnchen. Wenn diese schief wachsen, kann durchaus der Nuckel die Ursache dafür sein – hier empfiehlt sich der Besuch beim Zahnarzt.

Sprudeln die ersten Wörter aus Ihrem Kind, dann achten Sie von Anfang an darauf, dass der Schnuller aus dem Mund ist und das Kind dadurch eine klare Aussprache hat. Unter Umständen können durch den langen Einsatz eines Schnullers auch Sprachprobleme aufkommen.

Generell sollten Sie darauf achten, dass Ihr Baby den Schnuller nur bei einem echten Bedarf und auch nur kurzzeitig nimmt. So wird der Schnuller nicht als ständiger Begleiter gesehen und lässt sich wesentlich einfacher und schneller abgewöhnen. Denn genau das ist oft ein Drama, wenn der heiss und innig geliebte „Nunni“ weg soll.
Und wie steht es mit der Hygiene eines Schnullers?

Naja, beim Krabbeln oder Spielen fällt der Schnuller auch mal auf den Boden. Kleine Staub- oder Schmutzpartikel bleiben durch die Feuchtigkeit daran haften und ehe man sich als Eltern versieht, steckt der kleine Begleiter wieder im Mund des Nachwuchses.
Man sollte den Schnuller in diesen Fällen natürlich säubern und dann dem Kind wieder geben. Und: den Schnuller bitte sich nicht selbst in den Mund stecken, um ihn mal schnell vom Schmutz zu befreien! Bereits vor dem Durchbruch der ersten Zähnchen können sich Karies-Bakterien im Mundraum des Babys vermehren, denn Karies wird durch Speichelkontakt übertragen.

Also, was jetzt? Ja oder nein zum Schnuller?

Das ein Schnuller die Babys und Kinder beruhigt, ist wohl jedem von uns klar. Man sollte allerdings darauf achten, dass der Nachwuchs den Schnuller nicht ständig im Mund hat, damit zu reden versucht und ihn nur äusserst ungerne mal kurz abgibt. Von daher den Einsatz bedarfsorientiert wählen. Der Schnuller sollte eine kiefergerechte Form haben und aus weichem Latex sein. Ab dem zweiten Lebensjahr spätestens ist es sinnvoll, dem Nachwuchs den Schnuller abzugewöhnen.

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