Werden Kinder nachts häufiger wach, stufen manche Eltern dies als Schlafstörungen bei Kindern ein. Dagegen steht die Aussage von Kinderneurologen, dass dies normal ist und Kinder eben nachts mehrmals wach werden. Säuglinge müssen erst einmal den Tages- und Nachtrhythmus erlernen, bevor sie nachts durchschlafen.
Schlafstörungen bei Kindern – bei Säuglingen und Kleinkindern
Bis zum Alter von 2 Jahren ist kommt es häufig vor, dass Säuglinge und Kleinkinder nachts nicht durchschlafen. In der Regel sind diese Durchschlafstörungen nicht organisch bedingt, stellen jedoch eine Belastung für alle Beteiligten dar. Im Vorschulalter kann es vorkommen, dass die Kinder Schlafwandeln oder Angstträume haben. Auch der Nachtschreck kommt im Vorschulalter vor und tritt meist im ersten Nachtdrittel auf. Bei dem Nachtschreck erwachen die Kinder vollständig aus dem Tiefschlaf, während Angstträume oder das Schlafwandeln meist in der zweiten Nachthälfte auftreten. Beides – sowohl die Angstträume als auch das Schlafwandeln – passiert im Traumschlaf, die Kinder sind nicht vollständig wach. Diese Schlafstörungen werden als Parasomnien bezeichnet, sind in der Regel harmlos.
Etwa 10 bis 50 Prozent der Kinder im Vorschulalter sind von Parasomnien betroffen, wobei sie im Jugendalter wieder verschwinden. So kann es bei Kindern im Vorschulalter vorkommen, dass sie nicht mehr alleine schlafen möchten oder das Zubettgehen hinauszögern.
Wann sollten Eltern bei Schlafstörungen bei Kindern ärztlichen Rat einholen?
Ob die Schlafstörung bei Kindern eine Störung ist oder nur ein vorübergehendes Problem, ist schwer einzuschätzen und festzumachen. Hinzu kommt, dass es von den betroffenen Personen abhängig ist, welche Erwartungen sie an die Schlafgewohnheiten ihres Kindes haben. Zudem ist es Auslegungssache, was für manche Eltern normal ist und was schon als Schlafstörungen bei Kindern verstanden wird. Für die eine Mutter ist es normal, dass sie jede Nacht mit dem Kind eine halbe Stunde dasitzt und wartet bis es wieder eingeschlafen ist. Und für die andere Mutter sind 5 Minuten, die ihr Kind nachts wach ist, schon eine Schlafstörung.
Handlungsbedarf gibt es dann, wenn ein mindestens ein Familienmitglied unter der nächtlichen Situation leidet. Ist ein Kind trotz ausreichend Schlaf am Tag nicht ausgeruht und schläft öfters ungewollt ein, besteht Handlungsbedarf. In dem Fall sollte der Kinderarzt hinzugezogen werden, der der Ursache auf den Grund geht. Denn teilweise können körperliche Ursachen der Grund für die Schlafstörungen bei Säuglingen und Kindern sein. Häufige Ursache ist das Schlafapnoe-Syndrom, bei dem Atemaussetzer den erholsamen und guten Schlaf unmöglich machen. Als Ursache kommen zu grosse Mandeln in Betracht, die durch eine Operation entfernt werden und somit das Problem in der Regel beheben. Bleibt dieses Syndrom unbehandelt, kann es zu gesundheitlichen Problemen bei dem Kind kommen.
Schlafstörungen bei Kindern vermeiden
Regelmässige Bettzeiten, Bewegung über den Tag, Einschlafrituale und eine relativ ruhige Umgebung können Schlafprobleme reduzieren. Suchen Säuglinge in den ersten Lebenswochen und -monaten die körperliche Nähe zu den Eltern, ist es doch in dem Alter schon wichtig, das Baby ins Bettchen zu legen, wenn es wach, aber müde ist. Anfangs solltet ihr am Bettchen sitzenbleiben, um dem Baby zu signalisieren, dass ihr da seid. Funktioniert das, ist der nächste Schritt, dass ihr das Zimmer verlässt und einige Zeit wartet, bevor ihr wieder hinein geht. Klappt dies, steigert ihr nach und nach die Zeitspanne.
Wichtig ist, dass ihr konsequent vorgeht, auch wenn es anfangs ganz und gar nicht klappt und euer Baby weint.
Nachtschreck bei Kindern – was können Eltern tun?
Bei dem Nachtschreck sind die Kinder häufig vollkommen ausser sich und lassen sich nur schwer beruhigen. Für Eltern ist das Ganze ziemlich beängstigend, doch hier ist es wichtig, dass ihr ruhig bleibt. Versucht ihr euer Kind zu wecken, kann sich der Zustand oftmals verschlechtern, deshalb solltet ihr vermeiden, dass ihr euer Kind weckt. Manche Kinder lassen sich durch eine Umarmung beruhigen, während andere darauf ganz schlecht reagieren. Auch leises Singen oder Summen kann das Kind beruhigen, so dass es weiterschläft. Am nächsten Tag wissen die Kinder von der nächtlichen Aktion gar nichts mehr.
Alpträume bei Kindern – was können Eltern tun?
Bei Alpträumen von Kindern kann es helfen, den Traum mit dem Kind zu besprechen. Von was träumt euer Kind und wie könnt ihr die Träume in die Richtung lenken, dass sie einen guten Ausgang haben. Träumt das Kind von bösen Monstern, sucht eine Lösung, wer diese Monster vertreiben könnte.
Kinder müssen grundsätzlich lernen, nachts zu schlafen und tagsüber wach zu sein. Der Schlafrhythmus muss sich erst ausbilden, ebenso wie die innere Uhr. Gerade bei Säuglingen ist beides unfertig. Im Alter von etwa vier bis sechs Monaten ist der Schlafrhythmus bei den Säuglingen so weit ausgebildet, dass sie durchschlafen könnten. Allerdings müssen Kinder, die nachts aufwachen, auch erst einmal lernen, sich zu beruhigen und nicht mit Hilfe von Mama und Papa, sondern alleine wieder in den Schlaf finden.
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