Schlafprobleme bei Kindern – so könnt ihr sie eventuell lösen

Schlafprobleme bei Kindern Bild von PublicDomainPictures auf Pixabay

Die Eltern haben das Gefühl, stehend k.o. und vollkommen übermüdet zu sein, während der Nachwuchs ihnen das Gegenteil vermittelt. Während die Eltern in jeder Lebenslage schlafen könnten, weil sie vollkommen übermüdet sind, schlafen Babys und Kleinkinder teilweise schlecht. Sie schlafen abends nicht oder nur schwer ein, sind im Schlaf unruhig und werden nachts des Öfteren noch wach. Und den Eltern ist klar: Durchschlafen sieht anders aus. In unserem Beitrag zeigen wir euch 11 Gründe auf, warum euer Baby nicht schlafen möchte und was ihr als Eltern machen könnt.

1. Dem Baby oder Kleinkind ist es zu warm

Ist es im Zimmer zu warm, haben nicht nur Babys und Kleinkinder Probleme mit dem Schlafen, sondern auch Erwachsene. Während Erwachsene die Körpertemperatur regulieren, indem sie die Decke wegstrampeln oder, wenn es ihnen zu kühl ist, wieder zudecken, müssen sich Babys und Kleinkinder bemerkbar machen. Generell sollte die Zimmertemperatur, in dem die Kinder schlafen, nicht über 18 Grad Celsius liegen. Ein Schlafsack bietet eurem Baby die ideale Schlafumgebung, wobei ihr auf die verschiedenen Jahreszeiten mit Sommer- oder Winterschlafsäcken reagieren könnt.

2. Im Zimmer ist es zu hell

Für Babys ist es oftmals einfacher, in einer dunklen Umgebung einzuschlafen. Allerdings kann es auch vorkommen, dass sich – vor allem ängstliche Babys – in einem ganz dunklen Zimmer fürchten. Wachen sie nachts auf und bemerken ihre dunkle Umgebung, bekommen sie unter Umständen Angst und werden dadurch natürlich wach.
Um dies zu vermeiden, solltet ihr das Zimmer nur so abdunkeln, dass euer Baby noch schemenhaft die Umrisse von Möbeln oder der Schlafzimmertür erkennen kann. Wird es wach, erkennt es, wo es sich befindet und schläft wieder beruhigt ein. Ein Nachtlicht kann eurem Baby ebenfalls helfen, sich zu orientieren.

3. Euer Baby zahnt

Mit etwa sechs Monaten ist es bei vielen Babys soweit: Die ersten Zähnchen möchten sich ihren Weg nach draussen bahnen und das kann für Babys sehr schmerzhaft sein. Sind die Zähnchen dann durchgebrochen, legt sich das auch häufig mit dem unruhigen Schlaf. Das heisst allerdings auch für euch als Eltern: Bis alle Milchzähne bei eurem Baby da sind, kann so manch schlaflose Nacht damit verbunden sein.

4. Euer Baby ist gar nicht müde

Eltern dürfen dies häufig beobachten, wenn der Mittagsschlaf des Babys ausgeprägt lang war. Dann fällt es dem Nachwuchs immens schwer, abends nochmals in den Schlaf zu kommen. Ein zwölf Monate altes Kind benötigt im Schnitt etwa 11,5 Stunden Schlaf in der Nacht und über Tag nochmal etwa 2,5 Stunden.
Wenn euer Baby Nachmittags Anstalten macht, länger als sonst zu schlafen, dann könnt ihr es auch nach der „normalen“ Schlafzeit sanft wecken.

Das Führen eines Schlaftagebuches kann euch bei Babys, die schlecht schlafen, eine grosse Hilfe sein. Dadurch könnt ihr erkennen, wann euer Baby gut oder schlecht geschlafen hat.

5. Euer Baby träumt schlecht

Auch Babys träumen schon. Nicht nur wir Erwachsenen verarbeiten in der Nacht unseren Tag, sondern auch die Babys und Kleinkinder. Bei den etwas älteren Kindern kann es schon vorkommen, dass sie von Monstern und bösen Geistern träumen und auch Schatten sehen.
Als Eltern solch ängstlicher Kinder solltet ihr das Problem ernst nehmen und ihre Ängste nicht einfach mit einem Kommentar abtun. Leuchtet mit eurem Kind gemeinsam dunkle Ecken aus, leuchtet gegebenenfalls auch unter das Bett, um eurem Kind zu zeigen, dass es keine Geister und Gespenster im Zimmer und auch im Haus nicht gibt. Ihr könnt es auch mit einer Geschichte probieren, dass die Gespenster gar nicht böse sind, sondern während der Nacht aufpassen und eben auch gerne in Gesellschaft schlafen möchten.

6. Mama, ich habe Schmerzen in den Beinen

Im Vorschul- und Grundschulalter können bei manchen Kindern Wachstumsschmerzen in den Beinen auftreten. Warum dies so ist, können selbst Mediziner nicht wirklich erklären. Fakt ist aber, dass manche Kinder aufgrund der Schmerzen in den Beinen schlecht schlafen können.
Dehnungsübungen oder Massagen können bei manchen Kindern Abhilfe schaffen. Auch kalte Umschläge helfen bei dem einen oder anderen Kind, die Schmerzen zu lindern. Sollten die Schmerzen am Morgen immer noch da sein, beziehungsweise immer regelmässig auftreten, solltet ihr euren Kinderarzt aufsuchen und ihm die Problematik schildern.

7. Feste Schlafenszeiten am Abend

Rituale, die eurem Kind signalisieren, dass es nun Zeit ist, um ins Bett zu gehen, können eine gute Basis für einen guten Schlaf schaffen. Achtet zudem darauf, dass euer Nachwuchs Abends zur gleichen Zeit ins Bett geht. Kinder, die zu unterschiedlichen Zeiten ins Bett gehen, haben vor allem dann, wenn sie früher zu Bett gehen, Einschlafprobleme.
Feste Zeiten für Mittagsschlaf, Essen und zum Schlafen gehen, helfen nicht nur eurem Kind, sondern auch euch als Eltern. Zähneputzen, Schlafanzug anziehen und vorher Wickeln können dem Kind direkt signalisieren, dass es nun Zeit ist, zu schlafen. Ein Gute-Nacht-Lied oder eine Gute-Nacht-Geschichte helfen euch, dieses Ritual zu unterstreichen.

8. Ich bin noch ganz aufgeregt

Ereignisreiche und aufregende Tage lassen euer Baby teilweise auch nur schlecht einschlafen. Diese Situation kennen auch viele Erwachsene, die einen aufregenden Tag hatten – sie kommen auch nur schlecht in den Schlaf.
Über das Erlebte beziehungsweise über das, was eurem Kind den Schlaf raubt, reden, kann oftmals Abhilfe schaffen. Bei Babys, die sich noch nicht mitteilen können, solltet ihr als Eltern etwa eine Stunde vor der Schlafenszeit, schon ruhiger werden, euer Kind nicht aufdrehen. Vorlesen oder kuscheln können für Babys sehr hilfreich sein.

9. Ich habe noch Hunger

Gerade Babys, die gestillt wurden, vermissen die Nähe der Mama, die nächtliche Stillzeit inklusive der Nähe der Mama. Wachen Babys nachts auf, hat das nicht unbedingt etwas mit Hunger zu tun, sondern hängt eher damit zusammen, dass sie die Nähe der Mama suchen.
Ist euer Baby abgestillt, dann solltet ihr einfach versuchen, es durch Kuscheln und trösten wieder in den Schlaf zu wiegen. Es kann einige Nächte in Anspruch nehmen, bis euer Baby dies so hinnimmt und wirklich wieder ohne Fläschchen oder Stillen einschläft. Hilft dies nichts, dann hat euer Baby vielleicht wirklich Hunger.

10. Fernsehen vor dem Einschlafen?

Fernsehschauen vor dem Einschlafen kann gerade bei Kleinkindern kontraproduktiv sein. Auch wenn die Geschichte altersgerecht ist, manches kann euer Kind ins Grübeln bringen, beziehungsweise es ängstigen.
Fernsehen gehört heute zum Alltag dazu, auch bei den Kindern. Doch die Lieblingssendung sollte vielleicht vor dem Abendessen geschaut werden. Dadurch hat euer Kind ausreichend Zeit, das Gesehene zu verarbeiten und bis es zu Bett geht. Bis dahin kann euer Nachwuchs noch Fragen stellen oder mit euch über das Gesehene reden.

11. Die Vorfreude auf etwas Besonderes raubt eurem Kind den Schlaf

Geburtstag, Weihnachten, Ostern oder der anstehende Zoobesuch am nächsten Tag können eurem Kind den Schlaf rauben. Zu gross ist die Aufregung, die Spannung, was am nächsten Tag alles passiert beziehungsweise welche Geschenke es gibt.
Ihr hilft eurem Kind indem ihr mit ihm gemeinsam mitfiebert und für die Situation Verständnis zeigt. Beruhigt es mit einer Gute-Nacht-Geschichte oder einer passenden Geschichte zum nächsten Tag. Und irgendwann kommt auch der Zeitpunkt, an dem euer Kind einschläft.

Nicht jedes Kind ist gleich, das wissen wir schon lange. Und nicht jeder Tipp, den wir euch in diesem Beitrag gegeben haben, funktioniert bei jedem Kind. Ihr kennt euren Nachwuchs am besten und solltet einfach ausprobieren, was bei euch passt und funktioniert. Geduld, Liebe und eine gute Portion Verständnis für euer Kind ist das A und O, das Problem mit dem Schlafen in den Griff zu bekommen.

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