Gelassenheit in der Erziehung walten zu lassen, ist für Eltern oftmals alles andere als einfach. Teilweise stossen Eltern sogar an ihre Grenzen, weil der Nachwuchs sie fordert – und das unabhängig vom Alter. Denn jedes Alter bringt gewisse Problemchen mit sich: Sei es die Pubertät, in dem die Gedanken im Kopf teils durcheinander gewürfelt sind und alles nur noch doof und unnötig ist oder sei es im Kindergartenalter, wenn das Kind seinen Willen nicht bekommt und sich im Supermarkt kurzerhand auf den Boden wirft. Situationen, die Eltern zu meistern haben, Situationen, die so manches an Disziplin abverlangen.
Eines sollte euch klar sein: Ihr seid mit euren Problemen nicht allein, denn die geborenen Eltern, die immer alles richtig machen, gibt es definitiv nicht!
Gelassenheit in der Erziehung ist das, was ihr als Eltern lernen müsst, mit gewissen Dingen umzugehen und eben die eine oder andere Konsequenz durchzuziehen. Wobei Gelassenheit nicht mit Ignoranz, Desinteresse oder einer Egal-Mentalität gleichzusetzen ist. Gelassenheit in der Erziehung heisst, sich auf gewisse Situationen vorzubereiten, bei diesen anders als vorher zu reagieren und vor allen Dingen ruhig zu bleiben. Eine gross angelegte Diskussion mit Geschrei auf beiden Seiten, bringt nichts – weder euch, noch eurem Kind. Gerade aus Diskussionen geht der Nachwuchs häufig als Sieger hervor, weil sie den längeren Atem haben.
Ein Kind zu erziehen, bedeutet nicht nur die Erziehung des Kindes sondern auch die eigene Erziehung anzugehen.
Gelassenheit in der Erziehung –einige Tipps
• Erziehungsstrategien für gewisse Situationen helfen euch dabei, das Ganze gelassener anzugehen. Das heisst, durch diese Strategie seid ihr eurem Kind einen Schritt voraus, seid auf Situationen vorbereitet und habt vor allen Dingen Konsequenzen parat. Durch diesen Plan bleibt ihr handlungsfähig und könnt auf erzieherische Weise reagieren. Bleibt ihr ruhig, sieht die Entscheidung ganz anders aus, als wenn ihr aufgebracht und aufgewühlt entscheiden müsst.
• Natürlich stellt sich die Frage: „Was ist die logische Konsequenz, wenn…?“ Vor allem ist es in dem Moment schwierig, gelassen zu bleiben, während der kleine Trotzkopf mit lauter Stimme und viel Geschrei seine Meinung durchsetzen möchte. Statt aber in dem Moment genauso zu reagieren, solltet ihr ruhig bleiben. Und oft ist es so, dass ihr damit den Nachwuchs aus der Fassung bringt, weil er das so nicht kennt und vor allem gar nicht damit rechnet.
• Versucht, nachzuvollziehen, was gerade im Kopf des Nachwuchses vorgeht. Was fühlt euer Kind, was denkt es gerade, um so zu reagieren? In manchen Fällen und Situationen ist es auf eine Weise nachvollziehbar, wieso das Kind so reagiert. Haben sich die Wogen geglättet, sich euer Kind beruhigt, solltet ihr auch gemeinsam über diese Situation reden.
• Nehmt doch einmal die Trotzphase eures Kindes als Herausforderung auf. Das Motto: „Wie gut bin ich in der Erziehung, wie gut bin ich im ruhig-bleiben?“ Lasst euch nicht provozieren, denn das ist häufig der Plan der Kinder. „Wie weit kann ich gehen, wo sind meine Grenzen?“ – das ist der Test, den eure Kinder euch unterziehen.
• Euer Kind ist gerade wieder in einer heissen Phase und schreit und weint und möchte sich nicht beruhigen? Zählt bis 10, ganz langsam, bevor ihr überhaupt eine Reaktion zeigt. Und diese sollte natürlich wider Erwarten eures Kindes ruhig und gelassen sein. Ihr nutzt sozusagen das Überraschungsmoment für euch.
Und denkt immer daran: Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und auch eure Eltern haben durchgehalten und euch erzogen und geprägt.
Kommentar hinterlassen zu "Nicht ganz einfach: Gelassenheit in der Erziehung"