Es ist häufig zu beobachten – Jugendliche und das Smartphone im Bett. Zu später Stunde werden Whatsapp-Nachrichten verschickt und empfangen, in den sozialen Netzwerken gestöbert oder Videos geschaut. Der Tag, der schon häufig durch das Smartphone begleitet wird, endet auch mit dem Smartphone im Bett. Dabei zeigt die aktuelle JAMES Studie, dass die digitalen Medien die Schlafqualität bei Jugendlichen und auch Erwachsenen mindern können. Was können Eltern tun, um dem Nachwuchs den Umgang mit dem Smartphone richtig zu vermitteln? In unserem Beitrag geben wir dir einige Anregungen.

Jugendliche und das Smartphone im Bett – nicht so gut

Für Menschen ist Schlaf wichtig – auch für Jugendliche, die teilweise der Meinung sind, dass dem nicht so ist. Die JAMES Studie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW und Swisscom zeigt, dass sich fast jeder zweite Jugendliche in der Schweiz während der Woche nicht richtig erholt fühlt. Die meisten Jugendlichen schlafen zwischen acht und achteinhalb Stunden pro Nacht. Bei den 18- bis 19-Jährigen ist die Schlafdauer etwa sieben Stunden. Mit zunehmendem Alter verschiebt sich die Einschlafzeit nach hinten.

Die Schlafqualität bei Jugendlichen durch die digitalen Medien

Die heutigen Displays der Smartphones haben einen hohen Anteil an Blaulicht – mehr als die alten Röhrenfernseher es hatten. Durch eine erhöhte Dosis an Blaulicht wird die Melatonin-Ausschüttung verzögert. Melatonin ist ein Hormon, das für den Schlaf-Wach-Rhythmus verantwortlich ist. Das heisst, die hohe Dosis an Blaulicht stört den Schlaf der Jugendlichen, die im Bett mit dem Smartphone zugange sind.

Auf dem Markt erhältliche Blaulicht-filternde Brillen oder Programme für den Bildschirm, die das Blaulicht herausfiltern sollen, sind keine Lösung für dieses Problem. Denn nicht nur das Licht ist Schuld, dass Jugendliche zu wenig Schlaf abbekommen beziehungsweise nachts schlecht schlafen: auch das Nutzerverhalten im Allgemeinen trifft die Schuld. Es kann passieren, dass die Jugendlichen zwischendurch einschlafen und durch den Signalton einer eingehenden Nachricht wieder geweckt werden. Dadurch zögert sich die Einschlafphase nach hinten hinaus. Und auch das Smartphone, das nur auf dem Nachttisch liegt, um als Wecker zu fungieren, kann den Schlaf in der Nacht stören: Beispielsweise weil gerade eine Mail oder eine Kurznachricht eingeht.

Jugendliche und das Smartphone im Bett – besser nicht

Idealerweise würden die Jugendlichen das Smartphone komplett aus dem Schlafzimmer verbannen. Eine Alternative ist auch, das Smartphone etwa eine Stunde vor dem Zubettgehen, wegzulegen, um auf andere Gedanken zu kommen und sich langsam auf die Nachtruhe einzustimmen. Und es ist doch auch schön, sich beim Fernsehschauen mit der Familie zu unterhalten, sich die Ereignisse des Tages zu erzählen und die Gemeinsamkeit zu geniessen.

Buch statt Smartphone

Es klingt verstaubt, aber die Studie hat gezeigt, dass das Lesen vor dem Schlafengehen seine Vorteile hat. Dabei kann die Lektüre auch ein beliebter Comic sein, der im Bett noch gelesen wird.

Wie macht ihr das mit dem Smartphone? Darf dein Kind das Handy abends mit ins Zimmer nehmen und es über Nacht da belassen. Oder liegt das Handy im Wohnzimmer am Ladegerät?