Hausaufgaben machen mit Kindern – wenn es nicht so klappt

Hausaufgaben machen, fotolia © leszekglasnerHausaufgaben machen, fotolia © leszekglasner

Für manche Familien ist das Hausaufgaben machen ein schwieriges Thema, das auch häufig zu den hitzigsten Diskussionen zwischen den Beteiligten führt. Dabei gibt es aber unterschiedliche Gründe, wieso sich die Beteiligten in die Haare bekommen. Da sind:

• Die Kinder, die ihre Hausaufgaben besonders ernst nehmen und alles richtig machen möchten
• Die Kinder, die einfach so gar keine Lust auf Hausaufgaben haben und alles Mögliche als Ausrede und Ablenkung in Kauf nehmen

Die Gegenseite sind:

• Die Eltern, die gegenüber ihren Kindern und der Schule im Allgemeinen eine sehr hohe Erwartungshaltung haben und zu viel verlangen
• Die Eltern, die keine Zeit oder vielleicht auch keine Lust haben, ihr Kind bei dem Erledigen der Hausaufgaben hin und wieder zu unterstützen.

Hinzu kommen vielleicht noch die Fragen der Kinder, die Eltern nicht beantworten können. Doch es sind noch weitaus mehr Faktoren, die das Hausaufgaben machen mit Kindern zum Eiertanz, zu unendlichen Geschichte werden lassen. Dabei gibt es einige Punkte, die man als Eltern kennen sollte. Denn wenn ihr die berücksichtigt und euch etwas zu Herzen nehmt, klappt es vielleicht auch mit den Hausaufgaben und eurem Kind besser.

1. Auch bei den Hausaufgaben erleichtern Rituale das Erledigen. Lege mit deinem Kind eine feste Hausaufgabenzeit fest. Vielleicht lässt du dein Kind vielleicht erst etwas ausruhen oder spielen, um dann im Anschluss die Hausaufgaben zu erledigen.

2. Achte darauf, dass euer Kind nicht müde an den Hausaufgaben sitzt. Auch das Hausaufgaben-machen kurz vor dem Schlafengehen ist alles andere als effektiv. Im Falle, dass euer Kind über die Hausaufgaben müde wird, gönnt ihm eine kurze Pause, um dann nochmals erfrischt ans Werk zu gehen. Die Müdigkeit hemmt die Konzentration, wodurch es eurem Kind natürlich schwer fällt, die Hausaufgaben gewissenhaft zu erledigen.

3. Eine ruhige Umgebung ohne Störungen schafft eine gute Basis für die Hausaufgaben. Durch die Ruhe kann sich euer Kind besser konzentrieren, und wird nicht durch Störgeräusche abgelenkt.

4. Euer Kind sollte die Hausaufgaben ohne Zeitdruck erledigen. Das heisst, dass ihr den Terminplan nicht vollpacken dürft. Durch den Zeitdruck baut sich euer ebenfalls Druck auf, um schnellstmöglich die Hausaufgaben zu machen – und das ist häufig mehr als kontraproduktiv sondern bewirkt eher das Gegenteil.

5. Lasst euer Kind alleine die Hausaufgaben machen. Dadurch, dass ihr euch direkt neben euer Kind setzt und die ganze Zeit sitzen bleibt und die Abarbeitung der Hausaufgaben verfolgt, kann euer Kind einem hohen Druck ausgesetzt sein. Es ist sinnvoller, dass euer Kind die Hausaufgaben alleine macht und sollte es nicht weiterkommen, euch zu Hilfe rufen kann. In der Schule sitzt ihr während der Klassenarbeit ja auch nicht neben eurem Kind.

6. Die Lösungen vorsagen, auch wenn es noch so gut gemeint ist, dürft ihr gar nicht. Euer Kind soll selbstständig die Lösung erarbeiten, denn nur so kann es das selbstständige Arbeiten erlernen. Begleitet euer Kind besser in Richtung Lösung, so dass es selbst überlegen muss, aber durch den einen oder anderen kleineren Tipp fast alleine auf die Lösung kommt.

7. Bietet eurem Kind im Bedarfsfall eure Hilfe an. Signalisiert eurem Kind, dass, auch wenn ihr nicht daneben sitzt, greifbar seid und auf jeden Fall Hilfe gewährt, wenn diese benötigt wird.

8. Ihr seht Fehler in den Hausaufgaben? Dann lasst sie. Durch Fehler wird man klug, besagt ein Sprichwort. Und dadurch, dass ihr die Fehler in dem Text oder in der Matheaufgabe lässt, kann der Lehrer genau erkennen, wo die Defizite eures Kindes liegen.

9. Es darf auch hin und wieder ein Lob sein. Ein Lob ist immer gut, Kritik ist oftmals schlecht. Wenn ihr euren Nachwuchs ständig kritisiert, traut sich das Kind irgendwann gar nichts mehr zu. Fokussiert euch nicht auf die Fehler und negativen Dinge, sondern lobt euer Kind, hebt das Positive hervor.

10. Eine zu hohe Erwartungshaltung der Eltern kann für das Kind fatal sein. Oftmals wurden Themen erst an dem Morgen behandelt, so dass sie einfach noch nicht richtig sitzen können. Lasst eurem Kind Zeit zum Lernen und Üben. Schliesslich sind die Hausaufgaben auch Bestandteil des Lernprozesses und der Schule.

11. Euer Kind mit den guten schulischen Leistungen von Geschwistern oder gar Freundinnen oder Freunden zu vergleichen, ist ein absolutes No-Go! Jedes Kind ist anders, hat sein eigenes Lerntempo, seine eigene Auffassungsgabe. Aus dem Grund lernt das eine Kind etwas schneller, während das andere eben noch etwas länger braucht. Durch diesen Vergleich demotiviert ihr euer Kind und nimmt ihm sein Selbstvertrauen. Gerade dieses ist bei vielen kleineren Kindern noch nicht so ausgeprägt und sollte deshalb gepflegt werden.

12. Auch wenn die Denkweise und Ansicht des Lehrers fragwürdig ist. Als Eltern dürft ihr nicht auf den Lehrer schimpfen. Ihr als Eltern seid Vorbild und massgebend für die Meinung eures Kindes. Schimpfen über den Lehrer kann sich somit negativ auf die Verhaltensweise gegenüber der Lehrerin oder dem Lehrer führen.

Ihr habt einige Übereinstimmungen zu eurer Vorgehensweise bei den Hausaufgaben entdecken können? Vielleicht probiert ihr die Tipps rund um das Thema „Hausaufgaben machen mit Kindern“ einfach mal aus. Gerne dürft ihr uns über eure Erfahrungen berichten.

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