Erziehungsprobleme bei Kindern

Erziehungsprobleme bei Kindern @Bild von Sarah Richter auf Pixabay

Erziehungsprobleme bei Kindern sind nicht selten – ganz unabhängig vom Alter und vom Geschlecht. Mädchen als auch Jungen können ihren Eltern Kummer bereiten und Konflikte mit ihnen austragen und ihre Grenzen austesten. Die Erziehungsprobleme bei Kindern können sich in Form von Aggressionen, Ängsten und Verhaltensauffälligkeiten zeigen. Der Hauptgrund sind die Wesensmerkmale und das Temperament des Nachwuchses, die ganz unabhängig von der Erziehung sind. Allerdings kann es bei dem einen oder anderen Kind zu Störfaktoren und Auffälligkeiten kommen, denen auf den Grund gegangen werden sollte.

Um den Ursachen auf den Grund zu gehen, müssen Eltern sich selbst kritisch beobachten und auch das Kind. Denn oftmals spiegeln unsere Kinder unsere Stärken und Schwächen wider und dadurch können wir einiges ableiten. Beispielsweise, indem wir Erwachsenen unsere Verhalten ändern und sich dieses dann auch auf die Kinder niederschlägt. Welche Erziehungsprobleme es gibt und wie ihr als Eltern dagegen wirken könnt, möchten wir euch in den folgenden Abschnitten näher erläutern.

1. Euer Kind hält sich nicht an Regeln

Ohne Regeln geht es nicht – nicht bei Kindern und auch nicht bei Erwachsenen. In unserem Leben kommen wir immer wieder mit Regeln in Berührung, die wir einhalten sollten. Werden diese Regeln ständig überschritten oder eine Grenzüberschreitung provoziert, dann heisst das automatisch Stress für alle Beteiligten. Oder Eltern geben nach, um Ruhe und Frieden zu haben und nicht als strenge Eltern dazustehen. Und genau das ist der Punkt. Euer Kind hat ganz schnell den Dreh raus, dass ihr nachgebt und nutzt dies häufig aus. Natürlich brauchen Kinder ihre Freiheiten, um sich entfalten zu können. Allerdings gilt auch hier: alles mit Mass und Ziel. Und Auseinandersetzungen, weil die Regeln mal wieder nicht eingehalten wurden, gehören zum Erwachsenwerden dazu. Streiten und Diskutieren macht stark – auch wenn das Nachgeben wesentlich entspannter ist. Dies hat allerdings häufig zur Folge, dass das Leben mit dem Kind immer anstrengender wird, denn die Anspruchshaltung wird weiter steigen.

Als Eltern solltet ihr euch grundsätzlich fragen, warum ihr immer so schnell einlenkt. Macht ihr das, weil ihr beispielsweise fehlende Zeit mit eurem Kind wieder so wettmachen möchtet oder habt ihr Angst, dass euer Kind euch aufgrund eurer strengen Regeln nicht mehr mag?

Eltern sollten ihren Kindern Halt vermitteln und ihnen beibringen, sich in der Welt zurechtzufinden. Und dazu gehört eben auch das Einhalten von aufgestellten Regeln.

2. Euer Kind ist aggressiv

Nach einem Streit oder einer Meinungsverschiedenheit mit euch knallt euer Kind die Türen, schreit herum und macht euch Vorwürfe, wie gemein ihr seid. Häufig sind solche Verhaltensweisen in der Pubertät zu beobachten. Auch wenn bisher euer Kind recht friedfertig war und selten aggressiv, irgendwann kommt der Zeitpunkt, denn es schafft niemand, immer lieb und freundlich und nett und friedliebend zu sein. Irgendwann kommt bei dem ein oder anderen der Punkt, an dem es eben knallt – und das im wahrsten Sinne des Wortes.
In Extremfällen richten die Kinder die Aggressionen gegen sich selbst, indem sie nichts mehr essen, magersüchtig werden – und das, um der Welt ihre Aggression mitzuteilen.

Eine gewisse Streitkultur ist in jeder Beziehung und in jeder Familie wichtig. „Nur nicht streiten“ oder sich immer zusammenreissen, das funktioniert auf Dauer nicht. Natürlich ist ein harmonisches Miteinander und Familienleben ganz wichtig, doch ein Streit darf hin und wieder auch einmal sein. So können vielleicht die eine oder andere aggressive Reaktion vermieden werden.

3. Euer Kind ist überängstlich und mehr als vorsichtig

So hart es auch klingt: sind Kinder überängstlich, liegt es in vielen Fällen an den Eltern. Die Eltern können nicht loslassen, machen sich ständig Sorgen und lassen ihr Kind unter ständiger Aufsicht aufwachsen. Ihr müsst eurem Kind etwas zutrauen, es auch einmal alleine seine Erfahrungen machen lassen. Und dass da der eine oder andere Sturz inklusive aufgeschürften Beinen oder Armen die Folge ist, gehört einfach dazu.

Für viele Kinder ist der Schritt in die Schule ein einschneidendes Erlebnis. Überbehütete Kinder können da schon mal häufiger mit Übelkeit und starken Bauchschmerzen den Weg zur Schule versuchen zu vermeiden. Sie haben Angst, von den Eltern beziehungsweise einem Elternteil getrennt zu sein, was ihnen schwer zu schaffen macht.

Zu besorgt zu sein, ist oftmals für euer Kind ein grosses Problem – auch wenn es nur unterschwellig durch euch vermittelt wird. Ein täglicher Satz wie „Pass auf, wenn du über die Strasse gehst“, kann eurem Kind vermitteln, dass ihr ihm nichts zutraut, es immer alles falsch macht. Viel eher ist es die Aussage: „Ich weiss, dass du aufpasst, wenn du über die Strasse gehst.“, die eurem Kind Mut zuspricht und ihm vermittelt, dass ihr im vertraut, dass es seine Dinge richtig macht.

4. Euer Kind verweigert plötzlich

Gerade in der Schulzeit kommt es bei manchen Kindern dazu, dass sie sich zu einem Zeitpunkt verweigern. Die Nachhilfestunden, zu denen sie bisher gerne gegangen sind, sind plötzlich doof und es wird nach Ausreden gesucht, um nicht zur Nachhilfe zu müssen.

Warum ist das so? Es ist wichtig, die Talente der Kinder zu fördern und zu fordern. Allerdings sollte das Kind auch Spass an der Sache haben und es nicht als Zwang ansehen. Klar, die Schule und die guten Noten sollten schon eine wichtige Rolle spielen. Doch ist es notwendig, mit Musikschule, Tennisunterricht, Fussballtraining und Malschule seinem Kind die Freizeit einzuteilen? Damit es das Kind weiter bringt als seine Eltern? Lasst das Kind die Dinge machen, die es mag – es müsse nicht vier verschiedene Hobbys sein, mit denen tagtäglich die Zeit verbracht wird.

Gemeinsam über die Dinge reden, die euch belasten, die Probleme angehen, das ist wichtig für alle Beteiligten. Auf das Kind eingehen, es aber auch an seine Grenzen und Regeln erinnern und diese einhalten – teilweise ein schwerer Weg, dies umzusetzen und durchzuhalten, doch der Erfolg wird sich zeigen.

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