Schwanger – ein ganz besonderer und wundervoller Umstand für eine Frau. Die Vorfreude auf dieses kleine Wesen, das da im Bauch heranwächst, ist gross. Doch während der Schwangerschaft werden die Mütter auf einmal mit Dingen konfrontiert, die man so nicht kannte. Eine ganz unschöne Beschwerde während der Schwangerschaft ist die Harninkontinenz. Harninkontinenz bedeutet, dass beim Lachen, Niesen oder auch beim schweren Heben die Frau etwas Urin verliert. Der Grund für die Blasenschwäche in der Schwangerschaft: die Muskeln, die den Schliessmuskel der Blase unterstützen, können sich nicht mehr so gut anspannen. Die Ursache dafür ist das Hormon Progesteron, welches während der Schwangerschaft vermehrt gebildet wird. Dieses macht das Gewebe weich, was allerdings in Bezug auf die Geburt ganz natürlich und sogar notwendig ist. Der Körper bereitet sich auf die Geburt vor. In der Regel gibt sich die Blasenschwäche nach dem Wochenbett. Allerdings hat etwa jede 10. Frau auch danach noch mit der Harninkontinenz zu kämpfen, was meist auf eine familiäre Veranlagung zurückzuführen ist. Es gibt jedoch auch Faktoren, die der Grund für die Belastungsinkontinenz sind und denen man als Schwangere vorbeugen kann.
Rauchen
Frauen, die nicht rauchen, leiden nur in ganz seltenen Fällen während der Schwangerschaft unter der Blasenschwäche. Frauen, die vor der Schwangerschaft geraucht haben, müssen häufiger mit der Harninkontinenz kämpfen. Raucherinnen neigen zu chronischem Husten. Der Husten erhöht den Druck im Bauch und der Beckenboden wird mehr belastet.
Gewicht
Auch das Gewicht spielt eine Rolle. Wer einige Kilos zuviel hat, schwächt die Beckenbodenmuskeln. Und dies kann die Blasenschwäche während der Schwangerschaft zur Folge haben.
Während der Schwangerschaft können Frauen ebenfalls der Blasenschwäche vorbeugen. Ausreichend Bewegung, den Beckenboden trainieren und Verstopfungen vermeiden, sind als die drei wichtigen Punkte zu nennen. Mütter, die während der Schwangerschaft aktiv sind, haben einen stärkeren Beckenboden. Gymnastik, Yoga oder Walken oder auch Tanzen gehören zu den Sportarten, die die meisten Frauen während der Schwangerschaft ohne Bedenken mehrmals wöchentlich ausführen können. Dagegen sollten Bewegungen wie Springen von den werdenden Müttern vermieden werden.
Beckenbodentraining ist ein gezieltes Mittel, den Beckenboden zu trainieren und zu stärken. Regelmässige Übungen können verhindern, dass die Schwangere während und nach der Schwangerschaft an Blasenschwäche leidet. Auch das Beckenboden-schonende Verhalten im Alltag ist als sinnvoll und hilfreich anzusehen. So sollten werdende Mütter, bevor sie etwas Schweres heben, den Beckenboden gezielt anspannen.
Manche Frauen beobachten eine träge Verdauung während der Schwangerschaft, die oftmals mit einer Verstopfung einher geht. Aber auch Blähungen und Völlegefühl sind des Öfteren zu beobachten. Auch starkes Pressen beim Toilettengang sind ein Risikofaktor für die Inkontinenz während der Schwangerschaft. Wer mit diesem Problem behaftet ist, sollte viel trinken und sich gesund und Ballaststoffreich ernähren. Insbesondere Leinsamen oder Flohsamen regen die Verdauung hervorragend an.
Das Baby ist endlich geboren, die Eltern durften den schönsten Moment erleben. Doch auch nach der Geburt leiden noch einige Frauen an der Blasenschwäche. Deshalb ist es wichtig, nach der Entbindung aktiv den Alltag zu verbringen. Anfangs natürlich etwas langsamer, das heisst, kurze und langsame Spaziergänge und später etwas steigern.
Auch der Beckenboden sollte weiterhin trainiert werden. Ein Rückbildungskurs mit Beckenbodenübungen ist für alle Mütter sehr sinnvoll, auch ohne Blasenschwäche. Mit diesen Kursen kann etwa nach sechs bis acht Wochen nach der Geburt begonnen werden.
Dankeschön, liebe Melanie 🙂