Beschwerden in der Schwangerschaft

Beschwerden in der Schwangerschaft @RFBSIP, fotoliaBeschwerden in der Schwangerschaft @RFBSIP, fotolia

Schwanger, sich auf das Baby freuen und die Zeit der Schwangerschaft vollends geniessen – eine Kombination, die bei manchen Schwangeren leider nicht ganz zutrifft. Beschwerden in der Schwangerschaft sind keine Seltenheit und machen der Schwangeren das Leben schwer.

Beschwerden in der Schwangerschaft – Übelkeit

Circa 50 bis 75 Prozent aller werdenden Mütter sind während der Schwangerschaft von Übelkeit betroffen. Der köstliche Kaffeeduft am Morgen, den man so mag, verursacht plötzlich Übelkeit. Oder aus das Lieblingsparfum, von dem man eigentlich nicht genug bekommen konnte, löst Übelkeit aus. Diese Beschwerden treten nicht nur unbedingt morgens auf und auch nicht nur in den Anfängen der Schwangerschaft, sondern auch tagsüber und länger anhaltend. In der Regel verschwinden diese Beschwerden zwischen der 14. und der 20. Schwangerschaftswoche.
Die Übelkeit können Schwangere dahingehend etwas kompensieren, indem sie kleinere Mahlzeiten zu sich nehmen. Auch leichtere Kost wie Knäckebrot oder Zwieback kann in dieser Zeit etwas Abhilfe schaffen. Ingwerwasser und Kamillentee helfen zudem, den Magen zu beruhigen. Während der Phase der Übelkeit sind scharfe und säurehaltige Speisen und fettes Essen zu vermeiden.

Sind die Beschwerden zu stark, solltet ihr auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen, der euch ein entsprechendes Medikament verordnen kann. Gegen die Übelkeit helfen Medikamente mit den Wirkstoffen Doxylamin oder Dimenhydrinat. Sollten zu der Übelkeit noch ein extremer Gewichtsverlust oder Erbrechen auftreten, ist der Gang zum Arzt unabdingbar!

Sodbrennen – mögliche Beschwerden in der Schwangerschaft

Manche Schwangeren sind etwa von der Mitte der Schwangerschaft bis zum Ende mit Sodbrennen geplagt. Nach dem Essen spüren sie einen brennenden und unangenehmen Schmerz hinter dem Brustbein, der teilweise bis in den Rachen ziehen kann. Die Ursache des Sodbrennens liegt darin begründet, dass ein hormonell bedingter, verringerter Muskeltonus ein Verschliessen des Magens sind mehr vollständig leistet und dadurch die Magensäure in die Speiseröhre aufsteigt. Meist drückt das Baby im Mutterleib auf die inneren Organe, so dass dadurch ebenfalls Sodbrennen entstehen kann. Wie auch bei der Übelkeit empfehlen Ärzte, in den Fällen kleinere Mahlzeiten zu sich zu nehmen. Auf fette, saure und süsse Lebensmittel sollten die betroffenen Frauen ebenfalls verzichten.
Bei starkem Sodbrennen können entsprechende Medikamente kurzzeitig Abhilfe schaffen, sollten allerdings keine Dauerlösung sein. Stellt einfach die Nahrung etwas um, und dann sollten sich die Beschwerden auch reduzieren.

Heisshungerattacken – keine Seltenheit

Die Geruchs- und Geschmackswahrnehmung wird durch den veränderten Hormonhaushalt beeinflusst. Das kann zur Folge haben, dass manche schwangere Frauen einen extreme Heisshunger auf diverse Nahrungsmittel haben und dadurch die originellsten Mischungen zustandekommen. Saure Gurken mit Nutella? Für manche Schwangere genau die richtige Mahlzeit, genau die richtige Geschmackskombination. Oder ganz plötzlich verspüren die Schwangeren Gelüste auf einen riesigen Eisbecher mit Früchten und Sahne.
Die Schwangeren stellen sich natürlich die Frage, ob man solchen Heisshungerattacken und Gelüsten nachgeben sollte. Die Antwort lautet: Ja, man sollte denen nachgeben. Denn möglicherweise ist dies einfach ein Signal des Körpers, dass er Bedarf an bestimmten Inhaltsstoffen hat. Allerdings sollte man bei den Attacken darauf achten, dass der Fett- und Zuckeranteil im Gesamten nicht zu hoch ist.
Wer sich ausgewogen und abwechslungsreich während der Schwangerschaft ernährt, hat in der Regel auch keine grossartigen Heisshungerattacken oder Gelüste. Und vielleicht kann ja beispielsweise die Lust auf ein Stück Schokotorte durch eine Tasse Kakao ersetzt werden? Denn eines sollte auf jeden Fall klar sein, wer häufig seinen Heisshungerattacken nachgibt, wird garantiert etwas mehr während der Schwangerschaft zunehmen.

Müdigkeit während der Schwangerschaft

Gerade zu Anfang der Schwangerschaft ist das Thema Müdigkeit häufig zu beobachten. Schwere Lider, ein angeschlagenes Gefühl und häufig der Wunsch, sich einfach hinzulegen und zu schlafen. Diese Müdigkeit wird durch den veränderten Stoffwechsel verursacht und steht oftmals in Verbindung mit zu niedrigem Blutdruck. Schlafen, wenn der Körper es braucht, viel an die frische Luft gehen und morgens mit kalt-heissen Wechselduschen den Tag einläuten – das kann die Müdigkeit etwas lindern.
Sollte sich die Müdigkeit allerdings nicht legen, dann solltet ihr auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen.

Schlafprobleme – ein leidiges Thema für Schwangere

Nicht nur die Müdigkeit macht manchen Schwangeren zu schaffen, sondern auch generell Schlafprobleme. Während sie tagsüber müde sind und schlafen könnten, wird die Nacht zum Tag. Gerade in den letzten Wochen vor der Geburt sind die nächtlichen Schlafprobleme häufig zu beobachten. Es kann sein, dass sich in den Fällen der Körper bereits auf die erste Zeit mit dem Baby vorbereitet – und da muss man auch öfters ohne viel Schlaf auskommen.
Mit verschiedenen Strategien, wie beispielsweise der Mittagsschlaf, können die Schlafprobleme aus dem Weg geräumt werden. Ein nicht zu spätes Abendessen entlastet den Magen-Darm-Trakt und dadurch kann der Schlaf ebenfalls ruhiger und besser werden. Oder Entspannungsübungen bieten bei vielen Schwangeren ebenfalls Abhilfe.

Rückenschmerzen – häufigste Beschwerden in der Schwangerschaft

Während der Schwangerschaft sind Rückenschmerzen und Ischiasbeschwerden überhaupt keine Seltenheit. Durch die Schwangerschaft wird das Bindegewebe locker und dadurch verändert sich die Statik des Rumpfes. Gezielte Schwangerschaftsgymnastik und stärkende Muskelübungen können allerdings in der Regel eine hervorragende Abhilfe schaffen. Oftmals werden speziell für schwangere Frauen solche Rückenkurse angeboten.
Sollten die Rückenschmerzen allerdings länger anhalten und durch diese Übungen nicht zu lindern sein, solltet ihr zum Arzt.
Bei akuten Rückenschmerzen können Kirschkernkissen und Wärmekissen oder ein warmes Bad helfen.
Generell sollte man sich – und eben nicht nur die Schwangeren – viel bewegen, spazieren gehen oder schwimmen – so können generell Rückenschmerzen vorgebeugt werden.

Verstopfung – mehr als unangenehm

Bei vielen Schwangeren läuft während der Schwangerschaft die Verdauung sozusagen auf Sparflamme. Durch den veränderten Hormonhaushalt verändert sich die Darmbewegung und die wachsende Gebärmutter engt den Darm gerade in der Endphase sehr ein.
Auch Präparate gegen Eisenmangel, die Schwangere oftmals einnehmen müssen, hemmen die Verdauung.
Auch bei Verstopfung in der Schwangerschaft ist regelmässige Bewegung sehr wichtig. Ballaststoffreiche Nahrungsmittel und mindestens 2 Liter Flüssigkeit pro Tag sollten für Schwangere auf jeden Fall sein.

Stimmungsschwankungen – von himmelhoch jauchzend…

Achterbahn der Gefühle, von himmelhoch jauchzend direkt in zu Tode betrübt – bei Schwangeren sind diese Stimmungsschwankungen recht häufig zu beobachten. Angst, Freude, Gelassenheit, aber auch Traurigkeit und das Gefühl überfordert zu sein, können auftreten. Schliesslich ist die Schwangerschaft und das darauf folgende Leben als Familie eine einschneidende Veränderung im Leben eines Paares. Aber die Stimmungsschwankungen sollten als Zeichen dafür gesehen werden, dass man sich mit dem Thema und der Situation eingehend beschäftigt.
Sollten die Ängste allerdings in depressive Stimmungen und Phasen übergehen, solltet ihr auf jeden Fall den Arzt aufsuchen. Dieser wird euch entsprechende Medikamente verordnen, die euch über diese Phase hinweg helfen. Eine Selbstindikation ist hier keinesfalls ratsam!

Wassereinlagerungen und schwere Glieder

Man hat das Gefühl, der Fuss wiegt Tonnen, die Beine sind schwer und man fühlt sich einfach nur noch dick. Daran ist nicht unbedingt der Babybauch schuld, sondern oftmals sind es eher die Wassereinlagerungen, die gerade im letzten Schwangerschaftsdrittel so typisch sind. Im Gewebe lagert sich Flüssigkeit ab, die Beine schwellen an. Wer unter diesen Wassereinlagerungen leidet, sollte häufig die Beine hochlegen.
Sollte sich in der Schwangerschaft ein Venenleiden entwickeln, helfen vom Arzt verordnete Kompressionsstrümpfe. Diese werden dann in der Apotheke am Morgen angepasst, da zu diesem Zeitpunkt die Wassereinlagerungen noch am geringsten sind. Bei Wassereinlagerungen dürfen Schwangere auf keinem Fall weniger trinken, oder entwässernde Mittel zu sich nehmen.

Wadenkrämpfe – meist auf Magnesiummangel zurückzuführen

Auch Wadenkrämpfe können den schwangeren Frauen massiv zu schaffen machen. In der Regel sind die Krämpfe harmlos und sind Zeichen für einen Magnesiummangel. Bei häufigem Auftreten solltet ihr allerdings einen Arzt aufsuchen und die Ursachen abschecken lassen.
Das Tragen von flachen und bequemen Schuhen kann so manchem Wadenkrampf vermeiden. Und ein Fussbad am Abend als kleine Entspannung hilft ebenfalls bei den lästigen Krämpfen.

Ihr seht, die Beschwerden in der Schwangerschaft sind sehr vielfältig und zeigen, dass eine Schwangerschaft nicht unbedingt sehr angenehm für die werdende Mutter ist.

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