Gründe für Probleme beim Baby wickeln / richtig wickeln
Gründe dafür gibt es einige: Wie oben bereits angemerkt, stellen die Kinder / Babys fest, dass ihr Spiel viel spannender ist als das Wickeln. Sie fürchten, nicht mehr dahin zurückkehren zu können, nachdem man sie beim Spielen unterbrochen hat.
Auch der vermehrte Bewegungsdrang steckt hinter ihrer Verweigerung. Sind sie eben noch fröhlich kreischend durch die Wohnung geflitzt, müssen sie mit einem Mal auf dem Rücken liegen und mehrere Minuten lang auf dem Wickeltisch still halten, damit Mami oder Papi ihnen eine frische Windel anziehen kann. Wer würde da nicht protestieren?
Manchmal ist es Kindern schlichtweg zu kalt. Dabei geht es oft nicht einmal um die Kälte der Luft, sondern auch der Feuchttücher. Wer lässt sich schon gern mit kalten Tüchern den Intimbereich reinigen, wenn er vorher eine wohlig-warme Windel anhatte?
Zu guter Letzt ist es vielen Kindern schlichtweg unangenehm, beim Wickeln einen Teil von sich hergeben zu müssen, selbst wenn es sich dabei um ihre Ausscheidungen handelt. Was uns Erwachsenen als selbstverständlich erscheint, ist für die Kinder ein kleiner Weltuntergang – schliesslich sind sie der Meinung, ihr Kot und ihr Urin gehöre ihnen und Mami und Papi wollten ihnen diesen wegnehmen. Gerade hierbei ist eine grosse Portion Feinfühligkeit gefragt!
Lösungsvorschläge für die Wickelverweigerung
Mit etwa elf Monaten kann man den Kindern, die bereits sicher stehen können, statt einer normalen Windel eine Pant-Windel anziehen. So müssen sie sich nicht hinlegen und fühlen sich autonomer, das heisst, weniger selbstbestimmt.
Muss ein Kind doch auf dem Wickeltisch liegen, könnte ein besonderes Spielzeug, das man ihnen nur zum Wickeln reicht, Abhilfe schaffen. Wickeln kann plötzlich so spannend sein!
Ein besonderes Lied wie „Jetzt steigt Hampelmann“ in leicht abgewandelter Form, wie „Jetzt zieht Hampelmann sich seine Windel an“ könnte ebenfalls spannend für das Kleine sein.
Bei älteren Kindern, etwa ab zwei Jahren, hilft es oft, wenn sie das Gefühl haben, mitbestimmen zu dürfen. So könnten Sie ihr Kind sich die Windel selbst aussuchen oder es beim richtig Wickeln mithelfen lassen. Es könnte Ihnen beispielsweise die Feuchttücher oder den Waschlappen reichen.
Auch Ansagen helfen bei grösseren Kindern oft. Ein „Oh, du hast ja die Windel voll. Wenn du das Puzzle zu Ende gelegt hast, wechsle ich sie“ hilft oft mehr als das Kind einfach aus dem Spiel herauszureissen.
Bücher sind wunderbar, wenn es darum geht, dem Kind die eigenen Ausscheidungen näherzubringen. Beispiele sind „Vom Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat“ oder „Was hast du in deiner Windel?„.
Dem Kind Zeit zu lassen, ist ebenfalls ein wichtiger Aspekt. Kinder im Alter von einem bis drei Jahren erkunden gern den eigenen Körper beim Wickeln. Die Zeit und die Gelegenheit dazu sollte man ihnen unbedingt lassen, denn auf diese Art machen sie auch wichtige Entwicklungsschritte!
Kalte Feuchttücher kann man einige Sekunden vor den heißen Heizstrahler halten, damit sie wenigstens Zimmertemperatur haben und das Saubermachen nicht ganz so unangenehm ist.
Selbstverständlich können all diese Tipps abgewandelt werden, denn wie bei allem gilt auch hier: Jedes Kind oder Baby ist ein Individuum und man sollte feinfühlig auf seine Bedürfnisse eingehen. Bei allen Tipps sollte man jedenfalls als Eltern klar und konsequent sein, ohne die Bedürfnisse des Kindes aus den Augen zu verlieren.
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