Alleine beschäftigen – für Kinder gar nicht so einfach

Alleine beschäftigen

Für viele Kinder ist das alleine beschäftigen gar nicht so einfach. Ihnen ist langweilig, sie wissen nicht, was sie spielen sollen und zwangsläufig werden die Eltern in das Thema eingebunden. Andere Kinder wiederum spielen über Stunden ganz alleine in ihren Zimmern und vergessen alles um sie herum. Doch warum ist das so? Wieso können sich manche Kinder sehr gut alleine beschäftigen, während es für andere so problematisch ist?

Erziehungsberaterinnen und -berater sind der Meinung, dass oftmals die Eltern Schuld daran sind, dass sich die Kinder nicht alleine beschäftigen können. Beobachtungen zeigen, dass viele Eltern direkt dem Kind zu Hilfe eilen, wenn es bei einem Spiel hängt oder eine Aufgabe nicht direkt lösen kann. Die Folge: Kinder lernen ganz schnell, dass in diesen Fällen die Eltern schnell zur Stelle sind und helfen – also brauchen sie sich nicht anstrengen und es selbst lernen.

Manche Eltern denken auch, ihr Kind beschäftigen und fördern zu müssen, ihnen immer wieder neue Impulse zu geben, was das Spielen angeht. In dem Fall denken die Kinder erst gar nicht mehr nach, was sie spielen könnten, weil ja gleich der Vorschlag von der Mama oder dem Papa kommt, was sie nun spielen könnten. Das Kind verfällt in eine passive Rolle.

Die passive Rolle bei den Kindern – gut oder schlecht?

Verfallen Kinder in die Passivität beim Spielen, hat dies zur Folge, dass sie sich selbst nichts mehr überlegen, was sie nun spielen könnten. Die Kreativität und die damit verbundenen Erfahrungen fehlen. Denn die eigenen Fähigkeiten, kreativ zu werden, werden von den Eltern übernommen. Kinder müssen eigene Erfahrungen machen und die Welt selbst kennen lernen und dazu gehört auch das eigenständige Spielen.

Was brauchen Kinder, um sich alleine zu beschäftigen?

Kinder beobachten ihre Eltern ganz genau und spielen die Handlungen später im Zimmer nach. Oder sie möchten den Eltern bei den gerade getätigten Arbeiten helfen und so ihre eigenen Erfahrungen sammeln. Das kann im Garten beim Unkraut zupfen sein oder beim Staubsaugen vom Auto. Denn oft finden Kinder die Dinge im Haushalt interessanter als ihre Spielsachen. Und auch das fördert die Kreativität der Kinder und gehört ebenfalls zu dem sich-selbst-beschäftigen dazu.

Bauklötze sind ideal, um die Kreativität und Fantasie der Kinder anzuregen. Sie können ihre Bauweise verändern, neue Bauwerke errichten und damit spielen. Lasst euer Kind ruhig alleine ausprobieren und helft nur dann, wenn es euch gezielt nach Unterstützung fragt. Denn so lernt der Nachwuchs, die Problemchen selbst anzugehen und zu lösen.

Wie lange sollte sich ein Kind alleine beschäftigen?

Eine pauschale Antwort gibt es auf diese Frage nicht. Wie lange sich ein Kind alleine beschäftigt, hängt von seinem Temperament und seinen Interessen ab. Wird es zwischenzeitlich abgelenkt, weil der Papa gerade im Garten etwas Interessantes macht? Auch auf die Nachfrage des Kindes: „Wann kommst du denn endlich zu mir und spielst mit mir?“ haben Eltern das Recht, zu antworten, dass sie gerade keine Zeit haben und das Kind sich noch etwas gedulden soll. Auch so lernen Kinder, zu warten und suchen in dieser Zeit nach einer anderen Beschäftigung und die Mama ist wieder vergessen.

Spielt euer Kind alleine?
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