Rückbildung nach der Geburt – das solltet ihr wissen

Rückbildung nach der Geburt @Vektormaus, fotoliaRückbildung nach der Geburt @Vektormaus, fotolia

Das Baby ist endlich da, das lange Warten hat ein Ende. Durch die Geburt sind allerdings Bauch und Beckenboden geschwächt, so dass eine entsprechende Gymnastik zur Rückbildung nach der Geburt Sinn macht. Durch die Rückbildungsgymnastik findet euer Körper wieder zur gewohnten Form zurück.

Husten, Lachen oder Niesen sind für die Muskulatur der Bauchdecke und den Beckenboden nach der Geburt eine Belastung. Viele Frauen bekommen dies leider deutlich zu spüren, indem sie in solchen Momenten unwillkürlich und unkontrollierbar Harn verlieren. Während sich die Gebärmutter nach der Geburt wieder von selbst in ihre ursprüngliche Größe zusammenzieht, sind die Bauchmuskulatur und der Beckenboden extremst geschwächt. Sie brauchen sozusagen aktive Hilfe, um wieder in ihre „alte“ Form zu kommen. Die Rückbildungsgymnastik konzentriert sich genau auf diese Schwachstellen, die durch die Schwangerschaft und die Geburt extrem belastet wurden.

Rückbildung nach der Geburt – wann darf man damit starten?

Frühestens sechs bis acht Wochen nach der Geburt, solltet ihr mit der Rückbildungsgymnastik beginnen. Bis zu diesem Zeitpunkt hat sich der Beckenboden nochmals etwas stabilisiert, bei Frauen, die mit Kaiserschnitt entbunden haben, ist die Narbe zu diesem Zeitpunkt in der Regel gut verheilt. Schmerzt die Naht noch, beziehungsweise, ist sie noch nicht richtig verheilt, solltet ihr mit der Rückbildungsgymnastik noch warten.

Rückbildungskurse bieten in der Regel Physiotherapeuten und Hebammen an – bei manchen Angeboten könnt ihr das Baby mitnehmen, andere Kurse gelten aber auch nur für Frauen.

Grundsätzlich sollten junge Mütter die Gelegenheit nutzen und einen Rückbildungskurs besuchen. Theoretisch könnte man die Rückbildung nach der Geburt zu Hause machen, doch oft fehlt es einfach an der nötigen Disziplin – aber vor allen Dingen an der fachlichen Anleitung.

Wichtig: die Rektusdiastase berücksichtigen

Die Rektusdiastase entsteht während der Schwangerschaft und ist eine Lücke zwischen den gerade verlaufenden Bauchmuskeln. In den ersten Wochen nach der Entbindung schliesst sich diese Lücke. Deshalb sollte der Rückbildungskurs so aufgebaut sein, dass auch die Rektusdiastase Berücksichtigung findet. Vor allem darf erst mit der Rückbildungsgymnastik begonnen werden, wenn die Rektusdiastase geschlossen ist. In den Kursen wird dies entsprechend von den Hebammen oder den Physiotherapeuten regelmässig kontrolliert.

Der Beckenboden – ein wahres Muskelpaket

Der Beckenboden setzt sich aus drei Muskelschichten zusammen. Dabei bilden die Schliessmuskeln die äusserste Schicht, welche sich wie eine liegende 8 um den After und die Harnröhre erstrecken. Die mittlere Schicht ist quer verlaufend und verbindet die zwei Sitzbeinhöcker. Oberhalb der beiden genannten Schichten liegt die innerste Schicht, auf der die Organe sitzen. Diese Komponenten bilden sozusagen die Basis, durch die die Körpermitte stabilisiert wird.

Der Beckenboden ist sowohl dynamisch als auch flexibel, muss Gegensätzliches leisten. Er sorgt dafür, dass wir Stuhl und Urin entsprechend halten können und hält die Organe des Bauches an der richtigen Stelle. Gehen wir zur Toilette, öffnet sich der Beckenboden. Und während der Schwangerschaft trägt dieser Beckenboden das Baby, um sich bei der Geburt dann zu dehnen. Und beim Sex? Da öffnet sich der Beckenboden, um den Penis in die Scheide einführen zu können.
Ganz schön viel, was der Beckenboden alles leistet.

Generell ist es nie zu spät oder falsch, durch gezieltes Training den Beckenboden zu stärken – nicht nur nach einer Geburt.

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